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1894

?.03.1894Brandbericht bei.................?......... War die Feuerwehr Schiltern bei einem

Rauchfangfeuer in Schiltern Nr. 82 tätig. Beteiligt haben sich beiläufig 15 Mann an den

Löscharbeiten. Das Feuer wurde alsbald gebändigt mit der Spritze wurde nicht in Aktion

getreten, jedoch war selbe in Bereitschaft.

22.04.1894

Protokollbegonnen 1894 Bei der am 22. April in derGemeindekanzlei

Schiltern abgehaltenen Generalversammlung und Neuwahl der Feuerwehrleitung wurden

Gewählt: zum Obmann:25 abgegebenen Stimmen entfielen 23 Stimmen auf franz

Grien, je 1 Stimme auf Wiesinger Leopold und Steinschaden Eduard, Zum Obmann

Stellvertreter: von 25 Stimmen erhielt Franz Wiesinger 23, je 1 Stimme Siegl Johann u.

Gschwantner Johann.

Zum Schriftführer und Kassier: per Akklamation einstimmig Johann Schiegl.

Zum Zeug wart: Leopold Wiesinger mit 19 Stimmen. Zum Abteilungs u. Rottenführer wurden

gewählt. Johann Weiss mit 23, Johann Gschwantner mit 13, und Leopold Riel mit 13

Stimmen.

Geschlossen und gefertigt.

Franz WiesingerFranz Grien

Ob. StellvertreterLeiter und Obmann

29.04.1894

Ausschußsitzung der Freiw. Feuerwehr, am 29. April im Vereinslokal

bei Johann Siegl.

1. Es wurde beschlossen: Am 4. Mai eine Hauptübung abzuhalten. Der Obmann beantragt

zur Anwerbung unterstützender Mitglieder eine zierliche Tabelle anzuschaffen. Wird

angenommen

2.Weiter beantragt derselbe, die Anschaffung eines Mitglieder Grundbuches

und eines Protokollbuches wird einstimmig angenommen.

3. Auf Wunsch beschlossen, eine Kiste zur Aufbewahrung der Rüstungen und anderer

Gegenstände anzuschaffen und Herrn Schalk zu übertragen. Die Vereinbarung bezüglich des

Preises dem Obmann gegen nachträglichen Bericht überlassen.

4Obmann beantragt eine Plane zur Spritzenüberdeckung anzuschaffen und sich mit einer

diesbezüglichen Firma ins Einvernehmen setzen.

Geschloßen und gefertigtFranz Wiesinger

Franz GrienOb. Stellvertreter

20.05.1894

Hauptversammlung den 20. Mai 1/2 9 Uhr vormittags in der

Gemeindekanzlei:

I. Es wurde beschlossen, der Verein hat sich in Parade an der Fronleichnamsprozession am

24.d.M. zu beteiligen. Darauf folgte eine Übung der gesamten Mitglieder. Auch wurde

beschlossen, das am 31.d.M. nach dem Frühgottesdienst eine Übung abzuhalten, welche

auch stattgefunden hat.

Bei der am 29. Juli stattgefundenen Versammlung mit folgender Tagesordnung.

II. Wahl von 3 Delegierten zum Bezirksfeuerwehrtag am 5. August in Zöbing. Es wurde

gewählt, Franz Grien, Leopold Wiesinger und Eduard Steinschaden als Delegierte. Bei II.

Beschlussfassung wegen Anschaffung neuer Leibgurten vorgelegter Muster von Zimbler aus

Wien einigte man sich Dahin, da unsere Leiber sehr verschieden in der Größe

sind, sich etwa mit Herrn Wilfert in Langenlois ins Einvernehmen setzen und Leibgurten

anzuschaffen.

geschlossen und gefertigt

Franz Grien ObmannFranz Wiesinger Ob. Stellvertreter

24.07.1894

Um 10 Uhr abends wurde die Feuerwehr durch Feuersignale alarmiert. In der

dem Richard Dungel gehörige Mühle in Kronsegg war ein Brand ausgebrochen, welcher

alsbald vom Mühlwerk aus den Boden erfaßte und sich auf das Dachwerk des

Wohngebäudes ausbreitete. Als um 11 Uhr die Feuerwehr mit der Spritze ankam, konnten

sich die Löscharbeiten nur mehr auf die Erhaltung der Scheuer und Ausbringung der

vorhandenen Mehl und Körnervorräte, sowie aller Einrichtungsgegenstände, welche auch

den Eigentümer erhalten bleiben. Sämtliche Dachwerk bei Mühle und Wohngebäude

brannte bereits bei der Ankunft lichterloh, der Boden der Mehlkammer brach ein. Infolge

der Wasserabsperrung bei der oberen Mühle (Gabler), sowie durch die Austrocknung des

Bachbettes durch große Dürre, herrschte bereits Wassermangel. Haustiere

und Sonstiges bis auf die vorhandenen Futtervorräte wurde erhalten. Die Feuerwehren 20

an der Zahl, rückten um 3h Früh, wo alle Gefahr beseitigt war, nach Hinterlassung einer

Brandwache unter dem Kommando des Hauptmann - Stellvertreters Franz Wiesinger vom

Brandplatz ab.

11.08.1894

Aus der Zeitung: Ein Veteran der Arbeit, des Militärsund der Feuerwehr, Herr

Anton Kittenberger , hiesiger Zimmermeister, ist am 11. August in Mittelberg an

Nervenschlag im 60 Lebensjahr gestorben. Er war ein wackerer Mann, der sich wegen seines

geraden, charaktervollen Sinnes und seiner unermüdeten Arbeitskraft der größten

Hochachtung erfreute. Über den Tod des braven Mannes wird weiterhin gemeldet: Der

verstorbene Herr Kittenberger weilte am 11. August in Mittelberg, um dort seine Arbeit zu

vollenden. Während seiner des Mittagsmahl stand er plötzlich auf und sagte : Lasst mich

hinaus! und schon hatte er seinen letzten Seufzer ausgestoßen. In Schiltern bildeten sich

Gruppen auf der Straße als es hieß "Den Kittenberger hat der Schlag getroffen"

11.08.1894

In der den 11. Augustabgehaltene außerordentlichen

Ausschußsitzung der Freiwilligen Feuerwehr Schiltern wurde Beschlossen, aus Anlaß des

Ablebens unseres unvergesslichen Mitgründers und ersten Obmannes unserer

Feuerwehr..................., Das Herrn Anton Kittenberger und in Corpere und en Parade an

seinem Leichenbegängnisse und mit beistehenden Geldbetrag.

Grien50 KrRiel Leopold20 Kr

Siegl50 "Steinschaden Eduard20 "

Wiesinger Franz30 "Rohrbach Josef20 "

Wiesinger Leopold30 "Krenner Alois20 "

Gschwantner Johann30 "Krenner Josef20 "

Wiesinger Ludwig20 "Forstreiter Franz20 "

Dick Josef20 "Flicker Johann20 "

Gruber Johann20 "Friedrich Josef20 "

Gruber Josef20 "Sommer jun.20 "

Gruber Franz20 "Sommer sen.20 "

Köstler Leopold20 "Wallner Johann20 "

3fl 10 Kr 2fl 20 Kr

Wurde beschlossen den Fehlenden Betrag3 fl 20 Kr

von 4fl 20 Kr auf den gekauften Leichenkranz5 fl 30 Kr

aus der Vereinskasse zu entnehmen.

11.11.1894

Protokoll aufgenommen am 11 November 1894 in der

Gemeindekanzlei in Schiltern.

Gegenstand

I. Von den unterfertigten Ausschußmitgliedern wurde beschloßen eine Zwilchdecke zur

Spritzendeckung bei der Firma Paul Hiller in Wien anzuschaffen mit der Länge von 4.50 und

Metern u. 3 M. Breite aus der Flachssegelqualität III. R, im Preis von fl. 1 pr. Meter, mit 6

Ösen per a 7 kr. und der Aufschrift "Freiw. Feuerwehr Schiltern" = 22 Buchstaben a 5 kr.,

welchen einen Voranschlag von beiläufig 16 fl ausmacht. Die Schrift rath (?) anzuschaffen.

II. Bei der löbl. Güterinspektion in Grafenegg ist um unentgeltliche Überlassung eines

geeigneten Baumes zur Herstellung eines Steigbaumes zum Hauptsächligen Zwecke der

Schlauchtrocknung ansuchen und zur Herführung desselben sowie zu den dazu erforderliche

die Arbeiten die ausübenden Mitglieder der Feuerwehr dazu einladen, die aber dazu noch

weitere Geldmittel aus der Vereinskasse zu decken.

Der geeignete Platz zur Aufstellung der doch in unmittelbarer Nähe des Spritzenhauses sein

muß, die löbl. Gemeindevertretung Schiltern zur Unterhandlung zu ersuchen, damit

dieselbe im Einvernehmen mit der Leitung der Feuerwehr mit den betreffenden Nachbarn

einen geeigneten Platz zur Aufstellung vermittelt.

29.11.1894

29. November 1894 um 1/2 12 Uhr mittags aus unbekannter Ursache, im

Schloße Nr. ? des Grafen Aichelburg ein Rauchfangfeuer aus. Dieser Tag führte zum

überraschenden Rücktritt des Kommandanten und Obmannes; Die Feuerwehr wurde

alarmiert und fand sich auch schnell am Platze ein. Dieselbe hatte außer einigen

Vorkehrungen gegen Flugfeuer nichts weiter zu tun. Spritze kam keine zur Verwendung. Es

war vollkommen windstill, daher für niemand eine Gefahr. Nach Zurücklassung einer Wache

rückte selbe wieder ab.

Wehrend ich gefertigter am Dachboden mit der Untersuchung beschäftigt war, ob der

Rauchfang vollkommen fest sei und für das Dach keinerlei Gefahr vorhanden sei, Verliesen

zu meinem Bedauern die im Hof befindlichen Feuerwehrleute ohne mein Wissen undmeinen

Befehl den Platz. diese zu meiner und auch künftiger Kommandanten Richtschnur;

Schiltern am 2. Dezember 1894, Franz Grien Obmann u. Kommandant.